Es geht um die Erfassung der nicht so häufigen Spechtarten Klein-, Mittel- und Schwarzspecht. Auf einer festgelegten Zählroute, meistens in einem Waldstück gelegen, werden die Spechte an vorgegebenen Stopps mittels einer Klangattrappe angelockt. Die dabei gemachten Beobachtungen sind zu dokumentieren. Die Dokumentation kann auf einem bereitgestellten Erfassungsbogen oder digital erfolgen. Die Zählroute ist jährlich zweimal in einem vorgegebenen Zeitfenster zu begehen.
Für die zielorientierte Umsetzung von Maßnahmen des Vogelschutzes und die Bewertung des Erhaltungszustands von Vogelpopulationen und deren Lebensräumen ist eine fachlich belastbare Datengrundlage unverzichtbar. Deshalb werden Stichprobenerfassungen ausgewählter Vogelarten durchgeführt. Für einige dieser Arten soll die Datengrundlage verbessert werden, um Bestandstrends berechnen und beurteilen zu können.
Zu erfassen sind die Spechtarten Klein-, Mittel- und Schwarzspecht.
Die Erfassung erfolgt an festen Zählpunkten (Stopps), die jeweils 300 m auseinander und vorzugsweise in Waldstücken liegen. Die Stopps sind nummeriert und zu einer Zählroute zusammengefasst. Diese wird entsprechend der örtlichen Gegebenheiten festgelegt.
Die Spechterfassung erfolgt jährlich im Rahmen von 2 Begehungen.
Die Begehungen sind zwischen Sonnenaufgang und Mittag durchzuführen.
1. Begehung: 1. bis 20. März
2. Begehung: 21. März bis 20. April
Zwischen zwei Begehungen ist mindestens eine Woche Abstand zu halten.
Erfassungen sollten möglichst nicht bei Frost, starkem Wind oder stärkerem Regen durchgeführt werden.
Die festgelegte Zählroute ist in der Reihenfolge der Stopps abzulaufen. Nach dem Eintreffen an einem Stopp und vor dem Abspielen der Klangattrappe sollte man auf spontane Lautäußerungen der Zielarten warten und diese ggf. dokumentieren. Anschließend kommt die Klangattrappe zum Einsatz, um die Spechte anzulocken. Die gemachten Beobachtungen (Lautäußerungen, Sichtungen) sind in einem bereitgestellten Zählbogen zu dokumentieren.
Die Klangattrappe enthält die Klangdateien mit den Rufen des Klein-, Mittel- und Schwarzspechts, die durch kurze Pausen unterbrochen sind. Die Warteintervalle sind wichtig, um der gelockten Art Zeit zur Reaktion zu geben. Die genaue Beobachtung der Umgebung während des Einsatzes der Klangattrappe ist wichtig. Nicht immer antworten die Vögel. Oftmals kommen sie angeflogen, vermutlich, um den vermeintlichen Rivalen in Augenschein zu nehmen. Sie sitzen dann ruhig auf einem Baum. Es ist faszinierend zu sehen, wie treffsicher sie den Standort der Klangattrappe ausmachen können. Die Klangdateien werden z.B. von einem Smartphone abgespielt und mit einer kleinen Box verstärkt. Es ist wichtig, die vom DDA bereitgestellten Dateien zu verwenden, um einheitliche Ergebnisse bei allen Zählern zu bekommen. Zudem sind die Dateien komplett, d.h. die Pausen sind schon mit inbegriffen. So fällt unerfahrenen Kartierern die Erfassung wesentlich leichter.
Der DDA (Dachverband Deutscher Avifaunisten) hat für die Erfassung der Ergebnisse einen einheitlichen Zählbogen bereitgestellt, in dem für jeden Stopp die Gesamtzahl der festgestellten Individuen je Art zu erfassen ist.
Die Erfassung kann auch digital im Gelände über die App Naturalist oder nachträglich über ornitho.de erfolgen.
Die Spechtkartierung ist eine optimale Erfassung für noch unerfahrene Ornithologen. Die Arten sind unschwer zu erkennen und antworten recht zuverlässig auf die Klangattrappe. Mit jedem Abspielen hört und lernt man zudem den Ruf der Spechtarten.
Derzeit bearbeiten wir 3 Zählrouten, 2 davon im Plauer Stadtwald, aber es gibt noch reichlich tolle Strecken in unserer Region. Es wäre schön, wenn weitere Mitstreiterinnen oder Mitstreiter hinzu kämen, um neue Zählrouten aufnehmen zu können. Bei Interesse melde Dich einfach bei uns. Kontakt.