Im Winter nehmen wir einmal im Monat an der internationalen Wasservogelzählung teil. Wir zählen nicht nur am Plauer See, sondern auch an vielen kleineren Seen unserer Region. Dabei gibt es jedes Jahr neue Überraschungen wie z. B. Austernfischer oder Mittelsäger.
Seit 2019 nehmen interessierte Vogelfans aus unserer Gruppe an der internationalen Wasservogelzählung teil. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir wirklich synchron zählen. Das heißt, alle Zählenden und Zählgruppen starten am gleichen Tag, um die gleiche Uhrzeit. So werden Mehrfachzählungen auf ein Minimum reduziert.
Wir zählen am gesamten Westufer des Plauer Sees, von Leisten über Bad Stuer bis hin zum Suckower Keller. Zusätzlich auch am Plötzensee, Heidensee und am Hofsee. Teilweise konzentrieren sich gerade auf diesen Seen große Mengen an Wasservögeln, z. B. bis zu 10.000 Reiherenten auf dem Hofsee. Auch im Plauer Stadtwald werden der Burgsee und der Gaarzer See regelmäßig zu den Zählterminen besucht.
Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend und interessant, wie sich die Artenzusammensetzung auf den Seen verändert. Wo im Sommer noch Stockenten und Blässhühner die Wasserfläche bevölkern, lassen sich im Winterhalbjahr Gänsesäger, Schellenten und Tafelenten beobachten. Jedes Jahr gibt es neue Überraschungen, meist von Meeresenten oder Tauchern, die man ansonsten nie in unserer Region antreffen würde. So konnten wir schon Austernfischer, Samtenten und Mittelsäger nachweisen.
Wenn dir all diese Vogelnamen nicht viel sagen, dann sei herzlich eingeladen, uns bei der Zählung zu begleiten. „Birdwatching“ liegt voll im Trend und der Lerneffekt in der Gruppe ist unvergleichlich höher, als allein mit einem Buch loszuziehen. Hier findest du unsere Kontaktdaten: Kontakt
Neben der Betätigung für Körper und Geist hat die Wasservogelzählung auch noch einen anderen Nutzen. Die Mehrzahl unserer Zählungen sind Teil der internationalen Wasservogelzählungen. Sie werden zum gleichen Datum im Winterhalbjahr monatlich durchgeführt, wenn die Gewässer ihre maximalen Rastbestände an Wasservogelarten erreichen. Auch unsere Zählungen helfen mit, die Gesamtbestände zu schätzen. Wir überwachen die Entwicklung der Rastbestände der einzelnen Arten. Dadurch können die Verbreitung und das jahreszeitliche Auftreten sowie deren Veränderungen erfasst werden. So lassen sich die bedeutendsten Rastgebiete anhand von festgelegten Kriterien identifizieren, gezielt schützen und entwickeln.
Die Wasservogelzählung ist das älteste und umfangreichste Vogelmonitoringprogramm in Deutschland. Es beteiligen sich mehr als 2.000, überwiegend Ehrenamtliche an den Erfassungen. Die ersten Wasservogelzählungen erfolgten bereits 1948 in Deutschland, damals als „Entenvogelzählung“ noch auf Enten beschränkt. Mitte der 1960er-Jahre wurde eine internationale Harmonisierung eingeführt.